Geschichte – Turnen

Die Geschichte der Turnabteilung ist selbstverständlich ganz eng verbunden mit der Chronik des Vereins, denn bis 1921 gab es außer den Turnern keine andere Abteilung.

1892 wird der Turnbetrieb voll aufgenommen. Bei der Generalversammlung sind 22 Mitglieder anwesend, die Peter Reiboldt als Vorsitzenden wählen. Der erste Vereinsball beschäftigt die Vorstandschaft. Die Kapelle Wunder aus Viernheim wird gegen eine Vergütung von 36 Mark beauftragt, die musikalische Unterhaltung zu bestreiten. Im gleichen Jahr wird für 295 Mark ein Barren und ein Reck angeschafft. Hauptgewinn bei der Weihnachtstombola ist ein Henkkorb, Der Christbaum wird ästchenweise versteigert. Der Gesamterlös beträgt 33,60 Mark, wobei allein der Gipfel 4,50 Mark bringt.

Der Verein hat jetzt 75 Mitglieder. Er beteiligt sich öffentlich an den Geburtstagsfeierlichkeiten des Kaisers. Einen Höhepunkt bringt das Gauturnfest in Käfertal: 16 Mann führen Stabübungen vor, 12 Geräteturner treten an, und 6 Turner nehmen mit Erfolg an den Einzelwettkämpfen teil

Die Turnstunden werden sehr schlecht besucht und es kommt zu mehreren erregten Debatten im Turnrat. Die Satzung wird geändert und eine schärfere Bestrafung für schlechten Turnstundenbesuch eingeführt.

Bei der 100-Jahrfeier zum Gedenken an Turnvater Jahn wird ein dreitägiges Turn- und Spielfest veranstaltet, das mit Glockengeläute, Böllerschüssen und Fackelzug eingeleitet wird. 200 Turner treten zu den Wettkämpfen an, und 32 Mannschaften beteiligen sich am Faustballturnier

Am 8. Juli findet die erste Turnstunde der Schülerturnriege statt. Die Gründung einer Damenriege wird vorbereitet.

Am 21. April findet das erste Anturnen nach dem 1. Weltkrieg statt.

Erfolgreichstes Jahr der Turnabteilung: Erste Preise für die Männerriege, die Damenriege und die Schülerriege beim Gauturnfest in Heddesheim.

1931 wird das 40-jährige Stiftungsfest gefeiert. In diesen Jahren haben die Leichtathleten Adam Sauer, Eugen Maier und Daniel Nickel einen guten Ruf und sind unter den Landesbesten zu finden. Auch die Faustballer zählen jahrelang zu Badens Spitzenmannschaften.

Nach Beendigung des 2. Weltkrieges wird der Verein unter dem Namen „Turn- und Sportverein 1891“ weitergeführt.

Eine erfolgreiche Großveranstaltung wird am 26. Juni durchgeführt: Am Kreiskinderturnfest nehmen 1000 Kinder aus 14 Vereinen teil. Die Faustballer der Altersklasse erkämpfen bei den Badischen Meisterschaften in Niefern den 2. Platz und qualifizieren sich für die Deutschen Meisterschaften. Eine besondere Ehrung erfahren Adam Sauer und Eugen Maier mit dem Ehrenbrief und der Ehrennadel des Badischen Turnerbundes.

In den 60er und 70er Jahren bröckelte die Vorherrschaft der Turnvereine ab, die ballspielenden Abteilungen verbuchten einen immer größeren Zulauf. Dies war auch in Lützelsachsen der Fall. Am Ende der Männerturnstunde wurde immer Prellball gespielt, und nachdem das Turnen eingestellt wurde, entwickelte sich eine Prellballgruppe, die bis vor zwei Jahren aktiv war und lange Jahre von Günter Reuß geleitet wurde. Es wurde auch immer schwieriger, geeignete und willige Übungsleiter zu finden. So füllte z.B. Hans Schaffert nicht nur das Amt des Oberturnwartes aus, sondern er fungierte gleichzeitig als Übungsleiter für mehrere Gruppen.

In den folgenden Jahren gelang es vor allem Heidi Brückner, gut ausgebildete Übungsleiter- und –leiterinnen für die Abteilung zu gewinnen. Nach dem Tod von Annel Roth übernahm 1982 Thea Barrabas alle Jahrgänge ab drei Jahre. Sie wurde aber bald unterstützt durch Hannelore Schenk und Ursula und Willi Sommer.

Aufstieg der Männer in die 2. Division und Meisterschaft der männlichen A-Jugend.

Aufstieg der Damen in die B-Klasse und Meisterschaft der weiblichen B- und C-Jugend. Erstmals konnten im Jugendbereich alle Altersklassen besetzt werden.

1987 übernahm Sabine Neumann, die noch heute als Übungsleiterin und Jugendleiterin fungiert, das Kleinkinderturnen und Ingrid Kautt die älteren Mädchen. 1992 übernahm Conny Gehrig, die ebenfalls noch heute die größeren Mädchen trainiert, diese Gruppe. Eine Jazztanzgruppe trainierte Sonja Weckbach. Auch bei den zwei Gymnastikgruppen der Damen gab es öfter einen Wechsel. Neben Thea Barrabas waren dies Marlies Hudap (Aerobic), Jutta Schmitt-Langer, Elfi Zoller, Brigitte Haag (sie leitet heute noch die Damen- und Herren-Gruppen im Pilgerhaus), Gudrun Häßler und Karin Schröder, die als Nachfolgerin von Gudrun Häßler die Mittwoch-Gymnastikgruppe leitet.

1990 wurden die Buben Vizemeister beim Gauentscheid in Neckarau.

In diesem Jahr wurde die Turnabteilung um eine weitere Gruppe erweitert. Eine Seniorengymnastikgruppe wurde gegründet, die bis heute von Ingrid Steck geleitet wird und sich großer Beliebtheit erfreut.

Schon länger gab es den Wunsch nach einer Tanzsportgruppe, der endlich in diesem Jahr realisiert wurde. Mit Christian Schmitt und Caroline Falter fungierten zwei junge Tänzer als Übungsleiter, und nach dem Ausscheiden von Caroline Falter im Jahr 2007 führte Christian Schmitt die Gruppe bis heute weiter. Die Resonanz war groß, so dass 2003 ein zweiter Übungsabend hinzukam. 2004 war das stärkste Jahr mit 19 aktiven Paaren. Die Gruppe trat auch einige Male bei der Winterfeier des Vereins auf. 2011 wurden die beiden Gruppen zusammengelegt. Aber auch hier reduzierte sich die Teilnehmerzahl weiter, augenblicklich sind es nur noch drei aktive Paare.

In allen Gruppen gibt es aber auch außerhalb des Sportbetriebs Aktivitäten wie Ausflüge, Wanderungen und Weihnachtsfeiern bei den Erwachsenen, während die Kinder beim Ostereiersuchen, Umweltaktionen, Kneippen, Faschings- und Weihnachtsfeiern und Winzerfestumzügen aktiv sind. Außerdem werden die Teilnehmer der Laternenumzüge schon seit 20 Jahren von der Turnerjugend am Schluss mit Essen und Trinken versorgt.